Bunt und fröhlich, so wie die farbenfrohen Eier an den Osterbrunnen, gestaltete sich der Aktivtag der Tagespflege Sankt Michael in Zeuzleben am Gründonnerstag. An diesem Tag führte der Ausflug für neun Tagesgäste zu den geschmückten Brunnen in der Umgebung. Nach der Corona-Zeit kann nun wieder jede Woche, immer am Donnerstag, solch ein Ausflug als Zusatzangebot der Tagespflege unternommen werden.

Die Freude der Seniorinnen und Senioren war schon beim Frühstück in der Einrichtung groß: Ein abwechslungsreicher Tag würde die kleine Gruppe erwarten. Und das Wetter spielte wunderbar mit.

Als Ziel hatte die leitende Fachkraft Helga Prohaska diesmal Gerolzhofen ausgesucht. Auf dem Weg dorthin sollten die schönsten Osterbrunnen besichtigt werden, schließlich sind in der Osterzeit mittlerweile in vielen fränkischen Dörfern die alten Brunnen besonders herausgeputzt. Mit zwei Fahrzeugen der Tagespflege, mit Fahrer Kurt Hemmert sowie der zusätzlichen Betreuerin Karin Schifferl, ging es los.

Ein Lied gehört immer dazu

An der Kirche in Opferbaum gab es den ersten Stopp. Den kleinen geschmückten Brunnen umringten die Tagesgäste und stimmten gemeinsam in ein Kirchenlied ein. „Das gehört bei unseren Ausflügen dazu, das freut unsere Senioren“, erklärt Helga Prohaska. Meist wird sogar eine Kirche aufgesucht und eine kleine Andacht gehalten.

In Wipfeld am Marktplatz hielten die Fahrzeuge ein zweites Mal. Über das Kopfsteinpflaster liefen die Seniorinnen und Senioren, teils mit Rollator, zum bunt geschmückten Brunnen und schossen ein Erinnerungsfoto. Mancher Einheimische kam ins Gespräch mit der Besuchergruppe, man kannte sich, ein fröhlicher Plausch wurde gehalten. „Wir haben auch immer einen Rollstuhl dabei, wenn ihn jemand brauchen sollte“, sagt die Begleiterin.

Nicht nur der Osterbrunnen in Obereisenheim war das nächste Ziel. Bei einer kleinen Rundfahrt konnten die Gäste auch das Wein- und Maindorf mit seinen hübschen Häusern betrachten. Besonders imponierten in Untereisenheim eine Hasen-Hochzeit aus Stroh sowie Hasen-Schulkinder die Ausflügler. Bei der Rast dort durfte natürlich ein gemeinsam gesungenes Lied nicht fehlen.

Barrierefreiheit wird groß geschrieben

Das Mittagessen im Gasthaus „Zum Schlappen“ in Gerolzhofen schmeckte nicht nur lecker. Für die älteren Gäste gab es nach Bedarf auch Seniorenportionen, was nicht selbstverständlich ist. „Uns ist auch immer ein ebenerdiger Eingang wichtig“, erklärt Helga Prohaska.

Am Gerolzhöfer Marktplatz waren danach die vier Osterbäume mit den vielen hängenden Eiern zu bestaunen, bevor die Fahrt weiter nach Volkach ging. Dort wartete vor dem Rathaus ein besonders prächtig geschmückter Osterbrunnen. Auf den Brunnenstufen setzten sich die Senioren auf mitgebrachten Decken und genossen die Zeit. Das obligatorische, gemeinsam gesungene Lied erhielt sogar den Beifall der Gäste, die gerade im Volkacher Städtchen weilten.

Erinnerungen werden wach

Viele Erinnerungen wurden bei den Mitfahrenden während der Fahrt wach, als es durch die verschiedenen Orte ging. Hier war man früher zum Tanzen gegangen, dort wurde stets die Kirche besucht, erzählen die Seniorinnen und Senioren. Für sie zählt der glückliche Moment, alle haben Spaß und genießen das gemeinsame Erlebnis. Der Satz einer Mitfahrerin ist Helga Prohaska im Gedächtnis geblieben: „Des war heut so schüa, ich hab gedacht, ich bin im Himmel“.